08.01.2018

Besuch in der Geburtsstadt des deutschen Walnussanbaus

Am 21.10.2017 wurde den ehrwürdigen Hallen des Instituts für Obstbau der Hochschule Geisenheim ein Besuch abgestattet. Hier waren von 1936 bis 1942 1.600 Walnuss-Herkünfte aus dem damaligen Deutschen Reich begutachtet worden, die heute das deutsche Standardsortiment darstellen. Die Versuchsanlagen in Geisenheim wurden Ende der 1990er Jahre aufgrund des hohen Flächenaufwands bei zu langwierigen Ergebnissen aufgegeben und nur die Edelreisergärten mit den begehrten Nummernsorten für die Vermehrung belassen. Die passionierte Walnussveredlerin Frau Helga Lindemann aus Biebelnheim hat diese Gärten im Auftrag des Instituts weiter gepflegt und für die Bereitstellung des Reisermaterials gesorgt.

Der Anlass des jetzigen Besuchs war ein erfreulicher: Der Institutsleiter Prof. Dr. Peter Braun hatte zugestimmt, den wegen ungünstiger Lage und Einsparungsmaßnahmen gefährdeten Walnuss-Reiserbäumen eine neue Fläche zuzuweisen, auf der die wichtigsten Sorten neu aufgepflanzt werden sollen. Neben den Klassikern Moselaner (Nr.120), Weinheimer (Nr.139) und Kurmarker (Nr.1247) wird hier vor allem auch die in Geisenheim aus einer Zufallskreuzung hervorgegangene „Wunder von Monrepos“ vermehrt werden. „Wir wollen, dass das Gen-Reservoir dieser besonderen Selektionen bei uns erhalten bleibt“ statuiert Prof. Dr. Braun. Nur so könne die korrekte Herkunft und die Qualität der Reiser auf lange Sicht gesichert werden, ergänzt Initiatorin Helga Lindemann. 

Doch bis die neu gepflanzten Bäume wieder Reiser spenden können, wird noch etwas Zeit ins Land gehen. Frau Lindemann liefert bis zum Frühjahr 2018 alle Jungpflanzen der insgesamt 160 Pflanzungen. 20 verschiedene Sorten werden dann etwa in 5-10 Jahren das erste mal „erntereif“ sein, wobei sich dieser Ausdruck hier allein auf den Schnitt von Veredlungsmaterial bezieht.

 Geisenheim klein      20171021 153746
           In diesem Gebäude wurde Walnussgeschichte geschrieben:                                       Die Lindemanns und Frau Böllersen von der IG Nuss (li, Mitte) erörtern zusammen
      Hier sitzt das Institut für Obstbau an der Hochschule Geisenheim                                              mit Herrn Prof. Braun (re) den Zustand der alten Reiser-Anlage

 

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